Vierschanzentournee

 

50 Jahre Vierschanzentournee

Die Springerfreunde aus Innsbruck und Partenkirchen konnten sicher nicht ahnen, was aus ihrer Idee einmal werden würde, als sie im Sommer 1949 in der gemütlichen Stube des Hauses "Maier" in Partenkirchen zum ersten Mal davon sprachen, eine "Springertournee" ins Leben zu rufen. Im Winter 2001/2002 wird diese erfolgreiche Tournee zum 50.Mal durchgeführt. Ein kurzer Blick zurück: Beim Nachtskispringen am 17. Mai 1952 auf der Seegrube lag nach langer, temperamentvoller Diskussion endlich die "Geburtsurkunde", sprich der Organisationsplan für die "Deutsch-Österreichische Vierschanzentournee", kurz die "Tournee" genannt, auf dem Tisch.

Die Gründerväter waren: Toni Glos, Emmerich "Putzi" Pepeunig (Innsbruck), Beppi Hartl, Franz Rappenglück (SC Partenkirchen), Andi Mischitz, Fred Triebner (Bischofshofen), Alfons Huber und Xaver Kaiser (Oberstdorf).

Als Letzter der Gründer verstarb im Jahre 2000 79jährig der legendäre Putzi Pepeunig. Seine Ruhestätte: der Innsbrucker Friedhof unterhalb seiner geliebten Bergiselschanze. Bis zu seinem Lebensende nahm er als Tournee-Ehrenpräsident an der Tournee teil.

Seit 13 Jahren steht nun der langjährige, ehemalige Vorsitzende des SC Partenkirchen (SCP), Hans Ostler, der Tournee als Präsident vor.

Mit dem Neujahrsskispringen in Garmisch-Partenkirchen 1953 begann die Tournee: Vor 20.000 begeisterten Zuschauern nahmen 6 Nationen (neben der besten deutschen und österreichischen Mannschaft noch 4 Schweden, 3 Norweger, 3 Schweizer und 5 Slowenen) am Tournee-Auftakt teil. Der Norweger Asgeir Dölplads gewann mit 78,5 und 81 Metern vor dem Österreicher Sepp "Buwi" Bradl. Am 04.01. folgte mit Oberstdorf die zweite Station. Erling Kroken (NOR) siegte mit 66,5 und 69,5 Metern ebenfalls vor Bradl. Am 6.1. fand das Dreikönigsspringen in Innsbruck statt. Bradl siegte mit 72 und 73,5 Metern vor dem Sieger von Partenkirchen, Asgeir Dölplads, am 11.01.1953 wurde die 1. Tournee in Bischofshofen abgeschlossen. Der Sieger hieß Halvor Naes (NOR; 90,5 und 94 Meter). Zweiter wurde erneut "Buwi" Bradl, der sich damit als erster Tournee-Sieger in der Chronik verewigte.

Viele politische und natürliche Hindernisse waren im Laufe der Jahre zu überwinden, um die Tournee am Leben zu halten. Aber allen Widrigkeiten zum Trotz wurde die Tournee von Jahr zu Jahr immer erfolgreicher. Die Organisatoren der Tournee sorgten dabei für entsprechende fortschrittliche Umsetzung:

Bereits im Jahre 1956 übertrug der Bayerische Rundfunk in der ARD das Neujahrs-Skispringen. und trug damit wesentlich zur Popularität der Tournee bei. Ab 1960 wurden auch die anderen Stationen der Tournee im Fernsehen (in Deutschland später abwechselnd von ARD und ZDF) übertragen. Bereits 1962 wurde damit begonnen, zur Ergebnisauswertung Computer einzusetzen. Technische und organisatorische Neuerungen wurden meist bei der Tournee erprobt und dort zuerst eingesetzt, wie beispielsweise die Videoweitenmessung.

Bis zu 25 Fernsehstationen übertragen heute die "Tournee" in die ganze Welt. Mit der Qualifikation zum Neujahrsskispringen 2000 am 31.12.1999 endete (hoffentlich nicht für immer; Anmerkung der Redaktion von sport-komplett.de) die Zusammenarbeit mit den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten in Deutschland.

In der Saison 2001/2002 findet die 50. Auflage der wohl bekanntesten Skisprung-Serie der Welt statt. Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum an die Veranstalter aus Oberstdorf, Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen!!

Zurück zur Historien-Übersicht dieser Sportart