Historie

Volleyball - Teambiografie der Herren-Nationalmannschaft von Deutschland

Der Zusammenschluss der beiden Deutschen Volleyball-Verbände (Deutschland/DDR) bedeutete 1991 einen Neuanfang auch für die Herren-Nationalmannschaft. Bei den Europameisterschaften 1991 im eigenen Land belegte das neuformierte Team einen hervorragenden vierten Platz. Beim Weltcup in Japan verpasste das deutsche Team im gleichen Jahr nach vergebenen Matchbällen gegen Südkorea nur denkbar knapp die Olympia-Qualifikation für Barcelona 1992.

Nach der ersten Teilnahme an der Weltliga 1992 mit nur einem Sieg gegen Kuba folgte 1993 ein sehr erfolgreiches Weltligajahr; mit neun Siegen gegen Mannschaften wie Brasilien, Griechenland, die USA und Japan etablierten sich die deutschen Volleyballer im Kreis der 12 weltbesten Teams. Diese Leistungen wurden 1993 durch einen erneuten vierten Platz bei der EM in Finnland und die geglückte WM-Qualifikation in Koblenz (22:20 im Tiebreak gegen Kanada) unterstrichen.

Im Mai 1995 löste Olaf Kortmann den bis dahin tätigen Bundestrainer Igor Prielozny ab. Bei der folgenden EM in Griechenland erreichte das deutsche Team einen neunten Platz. Die Olympia-Qualifikation für Atlanta wurde nicht geschafft - nach guten Leistungen war lediglich der spätere Bronzemedaillengewinner Jugoslawien eine zu hohe Hürde für die deutschen Volleyballer.

Nach insgesamt 16 (!) Qualifikationsspielen wurde durch den zweiten Platz bei der Promotion Round in Wien die Qualifikation zur Europameisterschaft 1997 erreicht. Zuvor stand noch das Qualifikationsturnier für die Weltmeisterschaften 1998 in Japan auf dem Programm. In Groningen/Niederlande wollten folgende Gegner dem deutschen Team die Fernostreise verderben: Niederlande, Ukraine, Kroatien. Nach Niederlagen gegen die Ukraine und den Gastgeber, gegen die Niederländer führte die deutsche Auswahl bereits mit 2:0 Sätzen, mussten sich die "Kortmänner" damit abfinden, dass die Weltmeisterschaft ohne die deutschen Volleyballer über die Bühne geht. Nur zwei Wochen später, bei der Europameisterschaft, traf die Mannschaft erneut auf starke Team, die da waren: Italien, Jugoslawien, Griechenland und die Slowakei. Zwar gelang es der deutschen Mannschaft nicht einen der ersten vier Plätze zu erreichen, dennoch enttäuschte sie keineswegs. Vor allem der historische Sieg über die große Volleyballnation Russland, der letzte Erfolg gelang zu DDR-Zeiten und liegt 21 Jahre zurück, ließ die Volleyball-Welt aufhorchen. Am Ende sprang jedoch trotz guter Leistungen nur ein neunter Platz heraus.

Seit Dezember 1997 bestritt die weiterhin stark verjüngte Mannschaft Qualifikationsspiele für die Europameisterschaft 1999. Diese Spiele wurde im Rahmen der EUROLEAGUE 1997/99 ausgetragen. Gruppensieger waren Russland, Jugoslawien, Slowakei, Portugal und Österreich. Die beiden rstplazierten dieser Gruppenspiele nahmen an der Finalrunde 1999 in Österreich teil. Die deutsche Mannschaft strebte an, als punktbester Dritter einer der drei Vorrundengruppen sich für die EM zu qualifizieren. Aber es kam alles ganz anders: Durch Verletzungspech in den entscheidenden Spielen gegen Portugal und die Slowakei gehandicapt konnte die deutsche Mannschaft nie das spielerische Potential zeigen, was in der Mannschaft steckt. Mit nur zwei Siegen über Österreich wurde das Ziel deutlich verfehlt. Als Konsequenz aus dem Scheitern der Männer-Nationalmannschaft besetzte der DVV den Posten des Bundestrainers neu: Stelian Moculescu sprang in die Bresche ein und konnte auch bald erste Erfolge verbuchen. Insbesondere der Gewinn der Goldmedaille durch die DVV-Auswahl bei der Universiade 1999 auf Mallorca fand großen Anklang in Deutschland. Und auch in der Vor-Olympia-Qualifikation, in der Deutschland auf Grund seiner schwachen Weltranglisten-Position bereits in der ersten Runde antreten musste, konnten die deutschen Spieler überzeugen: Zunächst gelang die Pflicht gegen Dänemark, anschließend konnte man sich in zwei spannenden Spielen gegen die Türken durchsetzen. Erst in der letzten Runde der Vor-Olympia-Qualifikatuion, in einem Fünfer-Turnier, schied die Mannschaft nach Niederlagen gegen Lettland und Belgien als Turnier-Dritter aus.

(Diese Zusammenstellung wird veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Deutschen Volleyball-Verbandes)

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