Vierschanzentournee

Die Schanze in Bischofshofen (4. Tournee-Station)

Wahrlich Skigeschichte geschrieben hat die Paul-Ausserleitner-Schanze bei den Großschanzen-Wettbewerben anlässlich der Nordischen Skiweltmeisterschaften 1999 in Ramsau, als die deutschen Skispringer Martin Schmitt und Sven Hannawald einen unerwarteten Doppelerfolg errangen. Der dramatische Wettkampf um die Mannschafts-Weltmeisterschaft, bei der die deutsche Mannschaft trotz zweier Stürze den Titel vor Japan und Österreich errang, versetzte (vor allem die deutschen) Zuschauer in helles Entzücken.

Bereits im Jahre 1947 kurz nach dem 2. Weltkrieg baute man am Laideregg die Hochkönigsschanze, auf der der Deutsche Rudi Gehring am 27.02.1949 den Schanzenrekord auf 100 Meter stellte.

In den folgenden Jahren wurden verschiedene Verbesserungen, wie die Errichtung einer Holzkonstruktion für den Schanzentisch und den Vorbau, angebracht (1950). Durch einen tragischen UNfall beim Training für das Dreikönigs-Springen verletzte sich der einheimische Skispringer Paul Ausserleitner so schwer, dass er an den Folgen am 09.01.1952 verstarb. Seitdem trägt die Schanze am Laideregg seinen Namen.

1953 erhielt die Schanzenanlage einen hölzernen 19,10 Meter hohen Kampfrichterturm und 10 Jahre später wurde die oben beschriebene Holzkonstruktion durch eine ERdaufschüttung für den Vorbau und einen Schanzentisch aus Beton ersetzt. 1972 schließlich erfolgte der Bau des neuen Kampfrichterturms aus Stahlbeton, der aber im vergangenen Jahr gesprengt und durch eine Neukonstruktion ersetzt wurde.

Der "hängende" Auslauf verlieh der Paul-Ausserleitner-Schanze eine besondere Charakteristik, da das Gelände vom Springer aus nach rechts unten geneigt war. Durch weitere Baumaßnahmen wurde die immer noch als Naturschanze bezeichnete Sprunganlage modernisiert. 1982 wurde die Aufsprungneigung auf 37 Grad verändert und der Schanzentisch um 5 Meter verkürzt. Der Anlauf, bisher dem natürlichen Gelände angeglichen, erhielt einen Turm aus Holz und Stahlbeton und eine steilere Neigung von 27 Grad. 1991 endlich wurde der Auslauf begradigt, die Anlage den neuesten FIS-Vorschriften angeglichen und der K-Punkt auf 120m verlängert. Aus dem Natur-Stadion wurde ein Skistadion mit Naturtribünen, das den Namen Sepp-Bradl-Stadion erhielt. Im Zusammenhang mit der Vergabe der Nordischen Skiweltmeisterschften nach Ramsau erhielt das Stadion 1998 ein Organisations- und Subpressezentrum und eine Aufstiegshilfe.

Im Jahre 2000 wurde der Kampfrichterturm gesprengt und durch einen Neubau ersetzt.

Die Paul-Ausserleitner-Schanze hat eine Gesamthöhe von 132,5m, die Turmhöhe beträgt 52m und die Anlauflänge 149m. Die Absprunggeschwindigkeit liegt bei ca. 92,8km/h, der Kalkulationspunkt bei 120m und die Juryweite bei 135m. Die Gesamtlänge bis Beginn des Auslaufs beträgt 316m. Das Stadion hat ein Fassungsvermögen von 30.000 Zuschauern.

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