Berühmte Abfahrten

Ski Alpin

Lauberhornrennen
(zusammengestellt von Frau Monika Arnold aus Berlin;
mail:
arnold.monika@t-online.de )

Die Lauberhorn-Abfahrt (L-A) ist heute das längste Abfahrtsrennen der Welt für alpine Leistungssportler (bisher nur Männer) und damit eine besondere Herausforderung. Die L-A findet seit 1930 jährlich im Januar auf einer ausgebauten ehemaligen Slalom-Strecke zwischen den Orten Lauterbrunnen und Wengen (Schweiz) auf einer 4,2 km langen Strecke statt. Dabei werden 1.028 Höhenmeter überwunden mit Gefälle zwischen 10 und 90 %. – Im Jahr 1976 wurde die (historische) Abfahrt um die Disziplinen Slalom und Super-G erweitert und eine Kombinations-Wertung eingeführt. Der Start erfolgt auf dem Lauberhorn (Allmend), dann geht die Fahrt durch den Hundsschopf, Gürmischbühl, Hanneggschuss, mit einem langen Zielsprung in das Skistadion in Innerwengen.

Nach den strengen FIS-Sicherheitsbestimmungen werden ca. 11 km Fangzaun und Sicherheitsnetze, viele Abschrankungen von kleinen Fußwegen aufgestellt und die Pis­ten werden vereist.

Um die Vorbereitung der L-A kümmert sich der "Verein Internationale Lauberhornrennen" aus Wengen, Schweiz. Er spannt dazu etwa 800 freiwillige Helfer ein, überwiegend Einheimische, einige Abfahrts-Fans sowie Militärangehörige.

Zwei spezielle Pistenfahrzeuge zum Räumen von lockerem Schnee, Festwalzen der Strecke, ggf. Herstellen von „Eisnägeln“, eine saisonale Seilbahn bilden wichtige technische Voraussetzungen. Um Patzer des Wettergottes auszugleichen, sind seit 1990 Schneekanonen im Einsatz, die sich mittlerweile zu 4 kompletten Beschneiungsanlagen gemausert haben. - Zur schnell wirkenden Verfestigung der Abfahrtspiste kann PTX eingesetzt werden, das ist eine Art Kunstdünger.

Das Schweizer Fernsehen überträgt (mit hohem personellen, logistischen und finanziellen Aufwand) live.

Für die Sportler entsteht jährlich neu ein „Weltcup-Dörfli“, die Service-Leute und die Helfer kommen in den Pensionen und Hotels unter, die zur Zeit des Rennens und der etwa zweiwöchigen Vorbereitungen zu 75 % dafür zur Verfügung stehen müssen.

Ein Sicherheitsfunktionär der FIS steckt den Kurs grob aus, dann setzen die Helfer die Tore cm-genau und schließlich wird alles noch einmal kontrolliert und ggf. korrigiert. Dabei wird darauf geachtet, dass die Sportler keine gefährlich hohen Geschwindigkeiten erreichen.

Zum Startpunkt bei Lauterbrunnen werden alle Ausrüstungsteile, die nicht mit der Bahn transportiert werden können, mit Hubschraubern hinauf geflogen. (Die Benutzung von Kfz ist im Berner Oberland verboten.)

Am Zielort wird eine Millionen-teure Riesen-Video-Wand aufgestellt, die aus vielen Einzelteilen besteht; sie wird stets zu den Weltcup-Rennen auf- und wieder abgebaut.

Weil ohne Sponsoren im teuren Hochleistungssport nichts läuft, setzt das Vorbereitungskomitee einen Sponsoring-Agenten ein, der die Kamerastandpunkte und die Aufstellung und Wirkung der Werbung kontrolliert und bestimmt.

Während der Pistenpräparation und ggf. Pflege müssen den Sportlern mindestens zwei Trainingsläufe ermöglicht werden.

Die Startnummern-Verlosung erfolgt durch Ehrendamen und wird am Vorabend geübt.

Trotz aller Mühe, Technik, Finanzhilfen kann das Wetter nicht ausgetrickst werden: Nebel, Neuschnee oder Regen führen unweigerlich zur Absage der L-A, wie es bereits mehrfach, so auch im Januar 2001, geschehen ist.

 

Almanach Lauberhornrennen

 

Abfahrt

Jahr

Name, Land, Zeit

Jahr

Name, Land, Zeit

1954

Christian Pravda, AUT         3:23,2

1966

Karl Schranz, AUT              3:02,76

1956

Toni Sailer, AUT                 3:21,6

1969

Karl Schranz, AUT              3:01,60

1961

Guy Périllat, FRAU             3:13,9

1975

Franz Klammer, AUT          2:35,19

 

Jahr

Abfahrt

Slalom

Super-G

Kombination

1976

Franz Klammer, AUT, 2:40,36

Ingemar Stenmark, SWE

 

Franz Klammer, AUT

1977

Franz Klammer, AUT

Ingemar Stenmark, SWE

 

Walter Tresch, SUI

1978

 

Klaus Heidegger, AUT

 

 

1979

abgesagt

1980

Peter Müller, SUI, 2:30,56

Bojan Krizaj, YUG

 

Michael Veith, SUI

1981

Toni Bürgler, SUI, 2:27,51

Bojan Krizaj, YUG

 

Valerij Tsyganow, SOV

1982

Harti Weirather, AUT, 2:04,43

Phil Mahre, USA

 

Pirmin Zurbriggen, SUI

1983

abgesagt

1984

Bill Johnson, USA, 2:10,89

Ingemar Stenmark, SWE

 

Andreas Wenzel, LIE

1985

Peter Wirnsberger, AUT, 2:35,97

Marc Girardelli, LUX

 

Michael Vion, FRA

1986

 

Rok Petrovic, YUG

 

 

1987

Markus Wasmeier, FRG, 2:29,62

Joel Gaspoz, SUi

 

Pirmin Zurbriggen, SUI

1988

Daniel Mahrer, SUI, 2:17,53

 

Felix Belczyk, CAN

 

1989

Marc Girardelli, LUX, 2:25,76

Rudolf Nierlich, AUT

 

Marc Girardelli, LUX

1990

abgesagt

1991

Daniel Mahrer, SUI, 2:27,92

 

 

 

1992

Franz Heinzer, SUI, 2:28,33

Alberto Tomba, ITA

 

Paul Accola, SUI

1993

abgesagt

1994

William Besse, SUI, 2:28,88

 

Marc Girardelli, LUX

 

1995

Kyle Rasmussen, USA, 2:28,11

Alberto Tomba, ITA

 

Marc Girardelli, LUX

1996

abgesagt

1997

die WC-Strecke neu

 

Christian Ghedina, ITA, 2:24,23

 

Thomas Sykora, AUT

 

 

1998

Herman Maier, AUT, 1:44,89

Thomas Stanggassinger, AUT

 

Hermann Maier, AUT

1999

Lasse Kjus, NOR, 2:25,10

Benjamin Raich, AUT

 

Lasse Kjus, NOR

2000

Josef Strobl, AUT, 2:29,17

Kjetil Andre Aamodt, NOR

 

 

2001

 

Benjamin Raich, AUT

 

 

2002

Stephan Eberharter, AUT, 2:28,41

Stanley Hayer, TCH

 

Kjetil Andre Aamodt, NOR

2003

 

 

 

 

2004

 

 

 

 

 

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