Tagebuch 14.02.2002

Olympische Spiele Salt Lake City 2002

Tagebuch 14.02.2002

Weiterhin auf Medaillenjagd befinden sich die deutschen Wintersportler. Zwar reichte es am 14.02. nicht zu einem Olympiasieg, aber unter dem Strich wurden heute immerhin 3 Medaillen (1xSilber, 2xBronze) gewonnen. Dies ist sicherlich mehr als erwartet.

Zunächst mussten die Skilangläufer auf die Loipe. Bei den Herren stand das Jagdrennen an, welches aus einem 10km Lauf klassisch und einem anschließenden 10km Lauf Freistil besteht. Bereits beim klassischen Lauf demonstrierte der Allgäuer Johann Mühlegg, welcher bereits über 30km siegreich war und welcher für Spanien an den Start ging, seine Extraklasse. Er kam mit 24 Sekunden Vorsprung ins Ziel vor dem Norweger Frode Estil. Diesen Vorsprung verteidigte Johann Mühlegg im anschließenden Freistil-Rennen geschickt und sicherte sich seine zweite Goldmedaille. Silber ging an die Norweger Thomas Alsgaard und Frode Estil, welche zeitgleich ins Ziel kamen.

Wenig Hoffnungen auf deutsche Erfolge konnte man eigentlich bei der alpinen Kombination der Damen haben. Martina Ertl, die Weltmeisterin des Jahres 2001, war die ganze Weltcup-Saison über völlig außer Form, Hilde Gerg hatte sich in den letzten Jahren ausschließlich auf die Speed-Disziplinen konzentriert und nur wenig Slalom trainiert. Aus Witterungsgründen begann die Kombination zunächst mit den beiden Slalom-Läufen. Wie erwartet setzte sich nach zwei Läufen die Kroatin Janica Kostelic mit einem Vorsprung von mehr als einer Sekunde durch. Doch wer kam auf den 2. Platz? Überraschend Martina Ertl aus Lenggries. Martina Ertl verwies dabei so gute Slalom-Läuferinnen wie Marlies Oester (SUI) und Renate Götschl (AUT) auf die Plätze.

Bei der anstehenden Kombinations-Abfahrt legte die Spezialistin Renate Götschl zunächst eine Traumzeit hin. Daran biss sich auch die nach ihr folgende Martina Ertl die Zähne aus. Allerdings kam Martina Ertl hinter Renate Götschl zunächst auf Platz 2 und hatte bereits eine Medaille sicher, da nach ihr nur noch die führende Kroatin Janica Kostelic am Start war. Janica Kostelic brachte ihren deutlichen Vorsprung sicher nach unten und gewann somit die olympische Goldmedaille. Silber ging an Renate Götschl und Bronze an Martina Ertl. Sicherlich eine große und positive Überraschung aus deutscher Sicht, denn die Zeit der Martina Ertl schien eigentlich vorbei zu sein. Enttäuschend erneut Petra Haltmayr, welche bereits wie bei der Spezial-Abfahrt nach nur wenigen Metern ausschied.

Das Mannschaftsspringen in der Nordischen Kombination wurde witterungsbedingt wegen zu starker Winde  um einen Tag verschoben.

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft der Damen kassierte in ihrem zweiten Spiel die zweite Niederlage - auch Finnland war eine Nummer zu groß. Bei dem 1:3 gegen die Nordländerinnen gelang der deutschen Mannschaft zwar das erste Tor im Turnier, jedoch bedeutete die Niederlage gleichzeitig das Aus beim Kampf um die olympischen Medaillen. Ebenfalls als Verliererinnen mussten sich die deutschen Curling-Damen gegen Norwegen erstmals geschlagen geben, während die deutschen Herren sich gegen Dänemark durchsetzten.

Bei den Eisschnelllauf-Konkurrenzen der Damen standen über 500m der zweite Lauf an. Nach dem ersten Lauf führte ja die Weltrekordlerin und Favoritin Catriona LeMay Doan (CAN) vor Monique Garbrecht-Enfeldt (GER) und Andrea Nuyt (NED). Die Kanadierin sicherte sich im zweiten Lauf die Goldmedaille und war um zwei Zehntel schneller als die Zweitplatzierte deutsche Monique Garbrecht Enfeldt. Sabine Völker kämpfte sich noch vom fünften auf den dritten Platz nach vorne und sicherte sich die lang ersehnte Medaille (Bronze) bei olympischen Spielen.

Nach dem 6. Wettkampftag ist es durchaus an der Zeit, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen: Die deutsche Olympiamannschaft präsentierte sich bisher in guter Verfassung, allerdings dürfte es schwer werden, die Zahl der Goldmedaillen von Nagano 1998 (12!) zu erreichen. Einige Goldträume platzten bereits (Ronny Ackermann, 2xSven Hannawald), während es noch keinem deutschen Wintersportler gelang, diesbezüglich eine absolute Überraschung zu schaffen. Hervorragend bisher das Abschneiden der deutschen Biathleten und Biathletinnen, die bei allen Wettbewerben zu Medaillenehren kamen. Enttäuschend hingegen das Auftreten der Snowboarder - außer Spesen nichts gewesen kann man in Kurzfassung die sportlichen Leistungen der Snowboarder  skizzieren.

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