Olympische Spiele der Neuzeit
(Winter)

 

Olympische Winterspiele 1932 in Lake Placid

Bei den III. Olympischen Winterspielen im amerikanischen Lake Placid gab es wegen der weiten Entfernung und der Weltwirtschaftskrise in der Beteiligung einen herben Rückschlag: 17 Länder mit 252 Aktiven, darunter 32 Frauen, waren vertreten. Für Deutschland nahmen lediglich der Eiskunstläufer Ernst Baier, eine aus 10 Spielern bestehende Eishockey-Mannschaft sowie ein Bobteam teil.

Im Skilaufen, in dem Deutschland dieses Mal keine Teilnehmer entsandt hatte, feierte der Norweger Johan Gröttumsbraten seinen dritten Olympiasieg (Kombination), im 18-km-Langlauf fiel die goldene Medaille durch Sven Utterström an Schweden und im 50-km-Langlauf durch Veli Saarinen an Finnland. Im Spezialspringen errang der spätere "Springer-König" Birger Ruud aus dem norwegischen Kongsberg seine erste olympische Goldmedaille.

Im Eiskunstlauf-Wettbewerb der Herren überzeugte der Wiener Karli Schäfer mit einem völlig neuen Stil und entthronte damit Altmeister Gillis Grafström. Bei den Damen und Paaren verteidigten die Sieger von St. Moritz 1928 ihre Titel mit Erfolg: Sonja Henie und Brunet/Brunet.

Im Eisschnelllaufen gab es viel Krach, da die Amerikaner auf Massenstarts bestanden, und schließlich auch nur Siege der Amerikaner: je zwei durch John Shea und Irvong Jaffee. Bei den Eishockey-Wettbewerben belegte Deutschland, mit "Justav" Jaenecke und Rudi Ball als Hauptstützen - hinter Kanada und den USA überraschend den dritten Platz.

Im Viererbob holte wiederum der Garmischer Hotelier Hanns Kilian mit Wastl Huber als Bremser eine Bronzemedaille; die anderen deutschen Schlitten hatten reichlich Sturzpech.

Für die Olympischen Spiele in Lake Placid wurde erstmals eine Eishalle gebaut, so dass die Sportarten Eishockey, Eiskunstlaufen und Eisschnelllaufen nicht mehr, wie noch in St. Moritz 1928, vom Wetter abhängig waren. Für die Eishalle investierten die Amerikaner seinerzeit bereits satte 300.000 US$. Zum ersten Male gab es bei Olympischen Winterspiele ein dreistufiges Siegerpodium.

Die Spiele in Lake Placid wurden am 04.02.1932 im Olympia-Eisstadion von Gouverneur Franklin D. Roosevelt feierlich eröffnete, der Abschluss fand, wiederum im Olympia-Eisstadion, am 13.02.1932 statt. Auch in Lake Placid hatte man mit dem Tauwetter zu kämpfen, so dass die Spiele um zwei Tage verlängert werden mussten. Wiederum wurden 14 Disziplinen ausgetragen, als Demonstrationssportarten standen Curling, Eisschnelllaufen der Damen und Hundeschlittenrennen auf dem Programm. Der olympische Eid wurde vom späteren Doppel-Olympiasieger in den Eisschnelllauf-Wettbewerben John "Jack" Shea (USA) gesprochen.

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