Olympische Spiele der Neuzeit
(Winter)

 

Olympische Winterspiele 1924 in Chamonix

16 Nationen hatten 258 aktive Teilnehmer, darunter 13 Frauen, im Jahre 1924 nach Chamonix geschickt, auf dessen Programm mit Ausnahme der damals noch nicht ausgeschriebenen Skirennen (erstmals 1936 in Garmisch-Partenkirchen) fast alle auch heute noch bekannten Wintersportarten standen. Deutschland war in Auswirkung des verlorenen ersten Weltkrieges noch vom internationalen sportlichen Geschehen ausgeschlossen und musste den Spielen fernbleiben.

Auf der ersten olympischen Siegerliste von 1924 stehen Namen großer und berühmter Könner. Norwegen erlebte den größten Triumph, gewann alle vier Skiwettbewerbe und gab von den zwölf olympischen Medaillen in den Skiwettkämpfen nur eine einzige Bronzene ab. Überragender Mann der Norweger war Thorleif Haug, der die Nordische Kombination, den 18km-Langlauf und den 50km Dauerlauf gewann und außerdem im Spezialsprunglauf auch noch die Bronzemedaille gewann; unter den Verlierern waren so bekannte Läufer wie Gröttumsbraten und Per Erik Hedlund. Auch im Spezialsprunglauf belegten die Norweger die ersten drei Plätze. Sieger war Tullin Thams; er leitete damit die prächtige Kette norwegischer Sprunglauf-Olympiasiege ein, die erstmals 1956 in Cortina d'Ampezzo unterbrochen wurde. Tullin Thams segelte als erster mit weiter Körpervorlage durch die Lüfte und darf wohl als der Vater des modernen aerodynamischen Stils im Springen gelten.

Im Eisschnelllaufen dominierten die Finnen, von denen Clas Thunberg zwei goldene und eine silberne Medaille gewann. Insgesamt fielen drei erste und zwei zweite Plätze an "Suomi".

Im Eiskunstlaufen der Damen wurde die Österreicherin Herma Jarosz-Szabo Olympiasiegerin, auf dem achten Platz landete ein kleines norwegisches Mädchen (mit später großem Namen und Riesenerfolgen).... Sonja Henie. Herren-Sieger wurde der Schwede Gillis Grafström.

In den Eishockey-Wettbewerben fegten die Kanadier ihre Gegner vom Eis: In der Vorrunde mit insgesamt 85:0 (!!) gegen Schweden, Schweiz und Tschechoslowakei und im Finale mit 6 : 1 gegen die USA.

Die Olympischen Spiele in Chamonix wurden am 24.01.1924 feierlich eröffnet und fanden ihren Abschluss am 05.02.1924, jeweils im Stade Olympique. Insgesamt gab es 14 Entscheidungen in den Sportarten Bobsport, Eishockey, Eiskunstlaufen, Eisschnelllaufen und Ski-Nordisch. Außerdem wurden zwei Demonstrationssportarten 8Curling; Militärpatrouille) vorgestellt.

Sprecher des olympischen Eides war der Militärpatrouillenläufer Camille Mandrillon aus Frankreich.

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