Prolog

Eis- und Schneesegeln

(zusammengestellt von Frau Monika Arnold aus Berlin;
mail:
arnold.monika@t-online.de )

Im Zusammenhang mit dem sommerlichen Surfen, das seinen Siegeszug um die Welt in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts begann, hat sich auch das Surfen auf Schnee oder Eis herausgebildet. Erstmalig wird 1985 über einen Prototyp eines Eissurfbretts berichtet, welches der Kanadier Charles Chepregi aus der Überlegung heraus, wie er seinen geliebten Surfsport auch im Winter bei Schnee und Eis betreiben könnte, selbst entwickelt und ausprobiert hat. In Europa wurde diese neue Sportart durch Werbetouren vor allem in der damaligen Sowjetunion im Rahmen von Eissegel-Wettfahrten bekannt und verbreitete sich allmählich. – Wenn das Board benutzt wird, nennt man dieses Eissurfen auch Snowfering.

Unter Einbeziehung weiterer Gleitgeräte wurde die Sportart schrittweise erweitert und heißt nun Ice- and Snow Sailing (ISS).

Darunter versteht man die Nutzung aller aktuellen Gleitgeräte (Skier, Schlittschuhe, Snowboards, Gleitplattformen) bei gleichzeitiger Verwendung von Handsegeln. Das bedeutet, dass bei dieser Sportart nicht irgendein geneigter Hang den Antrieb erzeugt, sondern man lässt sich vom Wind fortbewegen. Zunächst gab es nur die "open class", in welcher Surfsegel auf Plattformen benutzt wurden. Da das Stehen auf den Gleitern im Zusammenhang mit den natürlichen Unebenheiten des Eises sehr unfallträchtig ist, kam die neue Sportart nur langsam zu Ehren. Weltmeisterschaften wurden 1980 erstmalig ausgerichtet (in Finnland) und fanden zunächst im 2-Jahres-Rhythmus statt, seit 1987 jährlich, ab 1994 im Wechsel zwischen Europa und Nordamerika.

In Deutschland gibt es mehrere Eissurf-Clubs, u. a. in Berlin (Surf & Segelschule Müggelsee), die seit ca. 1997 Berliner Meisterschaften ausrichten. Weitere Clubs bzw. Eis-Surfmöglichkeiten befinden sich auf dem Rangsdorfer- und dem Grimnitzsee (bei Berlin) sowie auf dem Zwischenahner Meer, dem Wörthsee (bei Fürstenfeldbruck), auf dem Ammer‑, dem Merg‑ und dem Chiemsee.

Seit 1997 gibt es drei Klassements, die nach der Art der Benutzung von Segeln unterteilt werden: sailboard bzw. windsurfing rigg- (open) class, free-sail oder hand held wing class (auch skimbat-class genannt; skim = leicht hinüberfahren, bat = selbst oder von batch = Schub), kite class.

Alle sportlichen Aktivitäten werden gebündelt von der Internationalen Eis- und Schnee-Segel-Vereinigung W.I.S.S.A. (World Ice- and Snow Sailing Association); erreichbar u. a. über c/o 831 Costign Ct., Saskatoon, CAN S7J3R4). – Folgende nationale Verbände nehmen an den Wettbewerben teil: AUT, CAN, EST, FIN, FRA, GER, ITA, POL, RUS, SUI, SWE, UKR, USA