Massenlauf

 

EISLAUF - MASSENLAUF             

 

 

Geschichte

Hier ist besonders der organisierte 11-Städte-Lauf in den Niederlanden („Elfstedentocht“) bekannt, der 1888 erstmalig stattfand.

Dazu wurde eine (fast) vollständig zusammenhängende Eisstrecke von 119 km auf Kanälen, Grachten und Flüssen in Friesland ausgesucht, die natürlich und sicher zugefroren war. Diese wurde entsprechend präpariert und einige Kontrollstellen mit freiwilligen Helfern eingerichtet, an dieser sportlichen Massenveranstaltung beteiligten sich viele Hundert Sportler, überwiegend aus den Niederlanden. Die Strecke wurde von den Schnellsten in ca. 7 Stunden bewältigt.

Seit diesem ersten Wettkampf fand der Lauf auf Grund der notwendigen natürlichen Bedingungen bis 1996 erst 15-mal statt, inzwischen über eine Länge von 200 km, u.a. auch 1909.

Im strengen Winter 1995/1996, mit lang anhaltenden Frostperioden in Europa, wurde ein solcher Wettbewerb vorbereitet, der dann aus Sicherheitsgründen noch kurzfristig abgesagt werden musste.

Der folgende Winter 1996/97 bot wiederum die Möglichkeit, diesen Massenlauf zu organisieren, der am 4. und 5. Januar 1997 mit großer internationaler Beteiligung stattfand und internationale Aufmerksamkeit erregte.

Von den mehr als 16000 Teilnehmern waren ca. 1000 Leistungssportler.

Die Läufer starteten zu je 1000 im 15‑Minuten-Abstand; zunächst mit normalem Schuhwerk bis zur ersten Eisfläche, wo die Schlittschuhe angelegt werden mussten. Die Streckenführung umfasste die Ortschaften Leeuwarden, Sneek, Ijlst, Sloten, Staveren, Hindeloopen, Workum, Bolsward, Harlingen, Franeker, Dokkum und bildete etwa eine Schleife. Dort, wo nicht unmittelbar zwei Flussläufe ineinander übergingen, wurden Holzbrücken mit Treppenstufen gebaut, über die die Sportler mit den Schlittschuhen laufen mussten. In jedem der 11 Orte gab es je eine Kontrollstelle, an der die Teilnehmer auf irgendeine Stelle der Kleidung (meist am Ärmel) einen Kontrollstempel erhielten. Das Fehlen eines Stempels führte zur Disqualifikation. Außerdem erfolgte eine ambulante medizinische Versorgung, und die Bereitstellung von Essen und Trinken für die Teilnehmer musste garantiert sein.

Das gesamte Geschehen wurde von festen Kameras, einem Begleit-Motorrad und zwei Hubschraubern über­wacht und für das Fernsehen übertragen. – Tausende Schaulustige an der Strecke feierten den Lauf und die Sieger enthusiastisch.

– Details siehe die folgenden Seiten –

Im Jahr 2002 hatten die Organisatoren auch wieder mit der Arbeit begonnen. Aber hier gab es zwei "Verhinderer": die Sicherheitskräfte hätten nicht gereicht, weil zeitgleich die Hochzeit des holländischen Prinzen stattfand und gut abgesichert werden musste. Zum Zweiten dauerte die Kälteperiode dann doch wieder nicht ausreichend lange. 

 

Weitere Massenlauf-Veranstaltungen gibt es in Finnland auf dem Vesijärvi-See, in Kanada auf dem Ottawa-River und in Weißensee in Österreich, hier als "alternativer Eislauf-Marathon" bezeichnet (alternativ zur holländischen 11-Städte-Tour). Dieser Marathon fand im Januar 2004 z. B. bei Lufttemperaturen von – 22 °C mit 850 Startern statt

Die Strecken sind alle ca. 200 km lang.

(Dieser Bericht wurde erstellt von Frau Monika Arnold aus Berlin (e-mail: arnold.monika@t-online.de ) )