Allgemeines

 

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Geräte/Ausrüstung

Etwa um 1870 wurden in Amerika die ersten brauchbaren Ganzmetall-Schlittschuhe auf den Markt gebracht. Bereits um die Jahrhundertwende wurden die bis etwa 1980 verwendeten Schlittschuhstiefel entwickelt. Die Stiefel sind zwischen 480 und 630gr schwer und meist mit den Schlittschuhen fest verbunden.

Seit 1993 wird intensiv mit Schnelllaufschlittschuhen experimentiert: eine stromlinienförmige Verkleidung wurde in den Niederlanden  entwickelt bzw. Kufen wurden aus Rundstahl hergestellt und waren höher (Norwegen). Die Vorteile konnten nicht bewiesen werden, weswegen diese Geräte sich dann nicht durchsetzten.

In der Saison 1996/97 stellten die Holländer einen so genannten Klapp-Schlittschuh in der Praxis vor, bei dem die Kufen auf dem Eis bleiben und eine Art Bindung, wie bei Skiern, klappt mit dem Schuh nach oben. Die Gleitphase, vor allem in den Kurven, wird verbessert. Dieser Schlittschuh wurde nach mehrjähriger Forschung und Entwicklung bereits 1985 als Muster vorgestellt. Er sollte vor allem Fuß- und Wadenkrämpfe der Läufer verringern. Die ISU hat diesen neuen Schlittschuh für Wettkämpfe zugelassen. (Der Preis der "Klappschaats" wurde im Jahr 2000 mit ca. 2000 DM angegeben und ist damit doppelt so teuer wie herkömmliche Schnelllauf-Schlittschuhe.) Zahlreiche Zeitverbesserungen im Winter 97/98 belegten, dass mit diesen neuen Schlittschuhen um ca. 2 Sekunden pro 400m-Runde schneller gelaufen werden konnte. Deshalb benutzen seit der Saison 1997/98 die Leistungssportler ausschließlich diese Schlittschuhe.

Die Kufen der Schlittschuhe sind gerade. Die richtige Gleitfähigkeit erreichen sie aber erst mit einem entsprechenden Schliff:

ein tiefer Hohlschliff        (22–26 Grad) für Kunstläufer für eine bessere Spurführung auf hartem Eis,

ein flacher Hohlschliff     (18–22 Grad) für Schnellläufer und Eishockeyspieler auf weichem Eis.

Die Schienen werden aus gehärtetem Edelstahl 115CrV3 mit Härte 53 nach Rockwell hergestellt, die Oberflächen werden phosphatiert und schwarz lackiert.

Im Jahr 2001 wurde erstmalig ein "Carbonschuh" eingesetzt, welcher von der Berliner Forschungsstelle FES entwickelt und erprobt wurde. Er besitzt bessere Trageeigenschaften, da er leichter ist. Hierfür wurde die Verbindung zwischen Kufe (Schiene) und Schuh (der Klappmechanismus) aus Kohlefasern geformt. Die Kompakteinheit Schnelllauf-Schuhe ist damit etwas leichter als ihre stählernen "Brüder" und soll z. B. an den hervorragenden Zeiten der Anni Friesinger einen kleinen Anteil haben.

Kurz vor den Olympischen Winterspielen 2002 wurden Chip gesteuerte Klappmechanismen vorgestellt, die speziell beim Start eine Verzögerung des Klappens bewirken und damit den sicheren Antritt verbessern. Allerdings wurde diese Hightech bisher (Stand 2004)  noch nicht zugelassen.

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