Allgemeines

Eiskunstlaufen

Geschichte

In den 60-er Jahren des 19. Jahrhunderts kam der amerikanische Tänzer Jackson Haynes nach Europa und zeigte hier in den großen Städten seinen Eiskunstlauf, was dessen Bekanntwerden und die Entwicklung beschleunigte. Besonders beeindruckt war man in Wien und Sankt Petersburg.

Eistanzen wurde im Ergebnis eines thematischen Abends auf dem Eis (in Wien im Januar 1879) durch den Wiener Eislaufverein als neue Sportart aus der Taufe gehoben. (Motto des Abends: „Die Reise zum Nordpol“ – weil gerade eine österreichische Expedition dorthin unterwegs war.). Ab 1890 wurde Eistanzen zunächst als Walzerabend an je­den Kunstlaufwettbewerb angehängt. Verbindliche Regeln für das Eistanzen wurden erstmalig 1928 aufgestellt – seit 1949 unterteilte man in Spurenbildtanz (20 %), Pflicht‑ (30 %) und Kürtanz (50 %). Als WM wurde Eistanzen seit 1952 zugelassen, seit 1976 ist es Disziplin bei den Olympischen Winterspielen. Mit dem Weglassen der Pflichtfiguren bei Eiskunstlauf entfiel hier beim Eistanzen der Spurenbildtanz.

1887 wurden die ersten deutschen Meisterschaften im Eiskunstlaufen durch den 1861 gegründeten ersten deutschen Eislaufverein organisiert.

Seit 1882 finden regelmäßig Europameisterschaften im Einzel- und Paarlaufen statt (erste EM in St. Moritz), seit 1908 auch regelmäßig Weltmeisterschaften. Das Regelwerk wurde seitdem den entsprechenden Entwicklungen und Zuschauererfordernissen angepasst. Gesonderte Welttitelkämpfe für Frauen gibt es erst seit 1906, zuvor war das Teilnehmerfeld gemischt.

Bis 1989 bestand das Wettbewerbsprogramm aus Pflichtfiguren, Kurzkür und freier Kür. Zur Pflicht gehörten drei Figuren, die eine Woche vor den Wettkämpfen ausgelost wurden und die dreimal möglichst übereinander auf das Eis gezeichnet werden mussten. Verwendete Pflichtelemente waren:

 - Wende auswärts rechts
- Wende auswärts links
- Schlingenparagraph rückwärts
- Gegendreier-Paragraph vorwärts

- Doppeldreier-Paragraph rechts
- Doppeldreier-Paragraph links,
- Schlangenbogenschlinge.
 

Das Pflichtfigurenlaufen war einmal – 1908 – selbständiger Wettbewerb bei den olympischen Spielen.

In der Übergangsphase bis zur Abschaffung der Pflicht ab 1990 wurden die Pflichtfiguren reduziert und die Dauer der Kür verlängert.

Von 1992 bis 2002 bestand der Eiskunstlaufwettbewerb aus den Elementen Technikprogramm und Kür. Im Technikprogramm mussten die Läufer sieben vorgeschriebene Elemente zeigen, die innerhalb von 2:15 min zu selbst gewählter Musik und Choreographie in freier Reihenfolge zu absolvieren waren. Im Kürprogramm mussten mindestens eine Sprungkombination, mehrere Pirouetten, Schrittkombinationen gezeigt werden; die Anzahl der Sprünge war nicht begrenzt. Die Dauer der Kür betrug für Frauen 4 Minuten, für Männer und Paare 5 Minuten. – Die Unterteilung in Technik und Kür entfällt ab Winter 2003/04, dafür wird die Kür in bisheriger Länge gelaufen, die Wertung ergibt sich aus dem Schwierigkeitsgrad der Sprünge und Laufkombinationen (siehe hierzu Punkt Bewertung).

Die (seit 2000 neue) WM-Disziplin Synchronlaufen/precision skating ist dort in der Chronologie dargestellt.

Die FIS (Fédération Internationale du Skating) koordiniert alle international entsprechenden Aktivitäten und Regelwerke. In der FIS gibt es je einen Vizepräsidenten für Eiskunstlauf und Eisschnelllauf. – In Deutschland wird diese Sportart durch die Deutsche Eislauf-Union (DEU) koordiniert.

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